Montag, 7. August 2006
Al Jazeera in General
netzstrohm, 23:48h
Al-Jazzera in General
Al Jazeera hatte bei mir hier zuerst einen schlechten Ruf weil es die Videobotschaften von uns Osama bin Laden verbreitete, dem zweit meist gehassten Mann der Welt.
Der meist gehasste der Welt scheint ja (wenn man nach der Zahl der Hasser in der arabischen Welt geht) George Bush zu sein ;)) .
Doch das Bild änderte sich wie so üblich rasch beim genaueren Hinsehen bei Al-Jazzera (was einem natürlich mangels Arabisch-Kenntnissen nicht immer gut möglich ist).
Das Arabisch-Programm von Al-Jazzeera ( = die Insel in Anspielung auf die Halbinsel auf der Quatar liegt) ist über ASTRA-Digital zu empfangen.
Ein Englisch-Programm wird seit 1/4 Jahr heftig beworben, gestartet ist es scheinbar noch nicht, jedenfalls nicht auf ASTRA.
Die Anspielung auf die Insel ist wohl auch noch tiefergehend gemeint, denn Al-Jazzeera versteht sich auch als eine Insel der neuen Medien im Ozean der journalistischen Armut, bzw. des staatlich gelenkten (und versaubeutelten) Fernsehens.
Vergleicht man es mit den anderen auf ASTRA empfangbaren arabischen Programmen so liegen Welten dazwischen, allein was die Bild- und Ton-Qualität betrifft. Am Ende der Skala liegen TV-Egypt, irgendwo dazwischen Marokko 1 und 2 und recht weit vorne TV7 aus Tunesien.
Seit ca 1 Jahr verfolge ich das Programm regelmäßig und muss es wirklich loben:
Ein derartig professionell gemachtes News-Management aus allen Ecken der Erde findet man sonst kaum noch. Kein Wunder: Der Sender sitzt ja auch in Doha (Quatar) und hat jede Menge Geld um gute Nachrichten zu machen.
Aber nicht nur das: Al-Jazzeera macht auf seine Art auch Diplomatie, indem es regelmäßig Leute zu Direkt-Interviews verbindet, die vielleicht so nicht aufeinander zu gegangen wären. Natürlich fetzt es dann zeitweise auch ordentlich im Studio.
Natürlich kommen auch die Scharfmacher a la bin Laden und sein Stellvertreter zu Wort, aber das ist eher die Ausnahme, da sie meist für Direktinterviews zu scheu sind (vielleicht haben Sie begründete Angst so ein Interview nicht zu überleben.)
Was viel ätzender ist sind die vor Hass triefenden Mullahs, die einmal wöchentlich vor verschleierter Redakteurin über alles was ihnen nicht passt schimpfen können.
Auch einigen Redakteuren spürt man ab, dass sie nicht gerade die Hüter der Toleranz sind. Erstaunlich aber ist die Bandbreite der Themen, deren sich Al-Jazzera annimmt. Geschichtliches ebenso wie Kultur, Literatur. Interviews mit arabischen und anderen ältlichen Potentaten.
Großes Vorbild von AlJazeera ist sicherlich der amerikanische Nachrichtenkanal CNN gewesen, den AlJazeera m.E. jedoch bereits jetzt schon überholt hat in punkto Journalistischer Qualität und Einfallsreichtum.
Die Berichterstattung würde ich unter der Überschrift "Die Arabische (andere) Sicht der Dinge" zusammenfassen. Es wird fast durchweg direkt vom Ort des Geschehens (oft auch nur telefonisch) berichtet.
Interessant ist dabei schon die fühlbar andere Sicht der Dinge bzw. was sie zeigen, was andere Sender nicht zeigen. Keine Frage: Visuelle Berichterstattung ist immer tendiziös. Nervig ist oft die häufige Wiederholung der immer gleichen (oft nichtssagenden) Bilder).
Al-Jazzeera hat auch eine ausgezeichnete Englische Web-Präsenz: http://english.aljazeera.net/HomePage
und wenn man nach dem Code of Ethics des Sender geht,
halten Sie
1. die traditionellen Journalistischen Tugenden hoch (Adhere to the journalistic values of honesty, courage, fairness, balance, independence, credibility and diversity, giving no priority to commercial or political considerations over professional ones)
haben Sie
2. nichts anderes als die Wahrheit im Sinn (Endeavour to get to the truth and declare it in our dispatches, programmes and news bulletins unequivocally in a manner which leaves no doubt about its validity and accuracy.)
Natürlich kann das keiner nachprüfen, aber die Kommentare von Lesern zu aktuellen Themen kommen aus allen Ecken der Welt. Natürlich passen uns ihre Ansichten nicht immer, aber das spricht eher für als gegen das Medium, dass es auch abweichende Meinungen zulässt.
Al Jazeera hatte bei mir hier zuerst einen schlechten Ruf weil es die Videobotschaften von uns Osama bin Laden verbreitete, dem zweit meist gehassten Mann der Welt.
Der meist gehasste der Welt scheint ja (wenn man nach der Zahl der Hasser in der arabischen Welt geht) George Bush zu sein ;)) .
Doch das Bild änderte sich wie so üblich rasch beim genaueren Hinsehen bei Al-Jazzera (was einem natürlich mangels Arabisch-Kenntnissen nicht immer gut möglich ist).
Das Arabisch-Programm von Al-Jazzeera ( = die Insel in Anspielung auf die Halbinsel auf der Quatar liegt) ist über ASTRA-Digital zu empfangen.
Ein Englisch-Programm wird seit 1/4 Jahr heftig beworben, gestartet ist es scheinbar noch nicht, jedenfalls nicht auf ASTRA.
Die Anspielung auf die Insel ist wohl auch noch tiefergehend gemeint, denn Al-Jazzeera versteht sich auch als eine Insel der neuen Medien im Ozean der journalistischen Armut, bzw. des staatlich gelenkten (und versaubeutelten) Fernsehens.
Vergleicht man es mit den anderen auf ASTRA empfangbaren arabischen Programmen so liegen Welten dazwischen, allein was die Bild- und Ton-Qualität betrifft. Am Ende der Skala liegen TV-Egypt, irgendwo dazwischen Marokko 1 und 2 und recht weit vorne TV7 aus Tunesien.
Seit ca 1 Jahr verfolge ich das Programm regelmäßig und muss es wirklich loben:
Ein derartig professionell gemachtes News-Management aus allen Ecken der Erde findet man sonst kaum noch. Kein Wunder: Der Sender sitzt ja auch in Doha (Quatar) und hat jede Menge Geld um gute Nachrichten zu machen.
Aber nicht nur das: Al-Jazzeera macht auf seine Art auch Diplomatie, indem es regelmäßig Leute zu Direkt-Interviews verbindet, die vielleicht so nicht aufeinander zu gegangen wären. Natürlich fetzt es dann zeitweise auch ordentlich im Studio.
Natürlich kommen auch die Scharfmacher a la bin Laden und sein Stellvertreter zu Wort, aber das ist eher die Ausnahme, da sie meist für Direktinterviews zu scheu sind (vielleicht haben Sie begründete Angst so ein Interview nicht zu überleben.)
Was viel ätzender ist sind die vor Hass triefenden Mullahs, die einmal wöchentlich vor verschleierter Redakteurin über alles was ihnen nicht passt schimpfen können.
Auch einigen Redakteuren spürt man ab, dass sie nicht gerade die Hüter der Toleranz sind. Erstaunlich aber ist die Bandbreite der Themen, deren sich Al-Jazzera annimmt. Geschichtliches ebenso wie Kultur, Literatur. Interviews mit arabischen und anderen ältlichen Potentaten.
Großes Vorbild von AlJazeera ist sicherlich der amerikanische Nachrichtenkanal CNN gewesen, den AlJazeera m.E. jedoch bereits jetzt schon überholt hat in punkto Journalistischer Qualität und Einfallsreichtum.
Die Berichterstattung würde ich unter der Überschrift "Die Arabische (andere) Sicht der Dinge" zusammenfassen. Es wird fast durchweg direkt vom Ort des Geschehens (oft auch nur telefonisch) berichtet.
Interessant ist dabei schon die fühlbar andere Sicht der Dinge bzw. was sie zeigen, was andere Sender nicht zeigen. Keine Frage: Visuelle Berichterstattung ist immer tendiziös. Nervig ist oft die häufige Wiederholung der immer gleichen (oft nichtssagenden) Bilder).
Al-Jazzeera hat auch eine ausgezeichnete Englische Web-Präsenz: http://english.aljazeera.net/HomePage
und wenn man nach dem Code of Ethics des Sender geht,
halten Sie
1. die traditionellen Journalistischen Tugenden hoch (Adhere to the journalistic values of honesty, courage, fairness, balance, independence, credibility and diversity, giving no priority to commercial or political considerations over professional ones)
haben Sie
2. nichts anderes als die Wahrheit im Sinn (Endeavour to get to the truth and declare it in our dispatches, programmes and news bulletins unequivocally in a manner which leaves no doubt about its validity and accuracy.)
Natürlich kann das keiner nachprüfen, aber die Kommentare von Lesern zu aktuellen Themen kommen aus allen Ecken der Welt. Natürlich passen uns ihre Ansichten nicht immer, aber das spricht eher für als gegen das Medium, dass es auch abweichende Meinungen zulässt.
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